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11.05.2019, 06:13 Uhr
Senioren-Union Groß-Zimmern auf Kulturreise in Michelstadt.
Zu einem Ausflug nach Steinbach zur Basilika und nach Michelstadt zu einer Führung  zu dem Thema „Tod und Teufel“ eine Reise in die Seelenwelt des Mittelalters fand sich die CDU-Senioren Gruppe sehr früh und pünktlich zur Abfahrt in Gr.-Zimmern ein. Trotz der Nähe des Zieles  war diese frühe Hinfahrt aufgrund des Tagesprogrammes und der Geselligkeit durchaus angebracht.
Während der Fahrt kamen überraschend Infos vom Busfahrer über die vorbeiziehende Landschaft und angrenzende Gebiete des Schlosses Fürstenau, sowie das Erreichen des Zieles mit einem kleinen Umweg, wegen der Belastung der Brücke, zum Ziel der Basilika. Angelangt, genau zum Öffnungszeitpunktes, wurden wir von Frau Vollmer, einer Stadtführerin aus Michelstadt, begrüßt. Leider setzte der Regen ein, so dass wir erst im Ausstellungsraum die Geschichte über die Entstehung des hiesigen Ortes, eines der letzten Beispiele authentisch erhaltener karolingischer Architektur, bekamen.
Einhard, ein Vertrauter und Biograph des Kaisers Karl dem Großen und dessen Sohn Ludwig dem Frommen, erhielt zum Dank für seine Leistungen, im Jahr 815 die Mark Michelstadt. Dieser ließ sodann in der Zeit von 823-827 die Basilika erbauen, vermutlich mit der Absicht für sich und seine Gemahlin eine Grabstätte zu schaffen und sie zu einer Wallfahrtskirche zu etablieren.
Die dafür erstandenen Reliquien der Heiligen Marcellinus und Petrus, verweilten jedoch nicht lange an diesem Ort und wurden dann in Seligenstadt beigesetzt.
Grundbegriffe über diese auf dreierlei ausgeführte Mauertechnik, wurde uns vermittelt.  Viele Bestandteile konnten wir auch erfahren, so wie zum Beispiel die Handschriften der Steinmetze und sonstige Einzigartigkeiten der Basilika.
Nach dem Tod von Einhard bis zur Gegenwart, erfolgten verschiedene Nutzungen und Umbauten der Basilika.
Trotz anfänglicher Bedenken, dass diese Führung der Basilika, die bis auf die Grabmale und den romanischen Bogensturz mit Palmettenfries leer ist und nicht genutzt wird, bzw. keine Funktion mehr hat, war die Zeit durch die lebhaften Ausführungen von Frau Vollmer schnell vergangen.
Die Gruppe durfte dann auch noch, mit kurzen Erklärungen über die Vergangenheit und die  Gegenwart des Fürstenauer Schlosses, den überraschend großen Innenhof besichtigen.
Etwas durchgekühlt begab man sich in die im letzten Jahr neu eröffnete Gastwirtschaft „Zur Gerste“, wo man wunschgemäß  in dem sehr gut geheizten, neu renovierten „Saustall“, erwartet wurde und dort bei sehr gutem und schnell erhaltenem Essen in der dafür vorgesehene Zeit verweilen konnte.
Genau im Zeitplan erreichte man danach Michelstadt.  Die Gruppe verteilte sich nach einer Absprache in geselligen Runden in verschiedenen Cafes auf. Für den Rest stand jetzt noch eine weitere Führung in Aussicht, wiederum von Frau Vollmer durchgeführt. Diese verwandelte sich spontan in den Tod und führte uns mit einer Sense,bei leichtem Regen,mit kurzen Wegen an verschiedene Orte, wo man trocken, warm und jeweils gemütlich auf Stühlen sitzend,weiterhin ihren Ausführungen folgen konnte. Es ging um den damaligen Aberglauben im Mittelalter, um Beisetzungen der Toten, wie und warum an welchen Orten. Mit vielen Begriffen und Vergleichen erhielte man den Einblick, wie die Person „Teufel“ eigentlich entstand. Es folgte eine reichliche Information über die originale erhaltene Synagoge.
Auch der Innenraum des Rathauses wurde der Gruppe nicht vorenthalten Dort erfuhr man auch, wie es überhaupt zu den Hexenverfolgungen, dem Teufelswerk  und den anderen Straftaten kam wer die Urteile aussprechen durfte. Danach konnte  man im „Diebesturm“ hautnah im Dunkeln spüren, wie sich eine Einkerkerung anfühlt. Nach nachweislichen Unschuld wurde die Gruppe wieder freigelassen. Es folgte der Höhepunkt der grauseligsten  Erläuterungen vom damaligen Dasein des Scharfrichters im ehemaligen Stadttorbogen. Nach diesem Schrecken, erlöste Frau Vollmer mit einem Umtrunk die Gruppe.
Mit vielem neuen Wissen, was so vor unserer Haustüre liegt und wodurch wir auch weltweit bekannt sind,fuhren alle gemächlich durch den Odenwald zum Ausgangsort mit dem Hinweis auf die nächste anstehende Tagestour nach Schotten im Vogelsberg, zurück.